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Für Kinder ist der gemeinsame Schulweg mit anderen Kindern ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Kinder erfahren dabei Selbstwirksamkeit und soziale Interaktion mit Gleichaltrigen. Dennoch möchten wir Sie aber auch auf die möglichen Gefahren beim gemeinsamen Schulweg von Kindergruppen hinweisen, Ablenkung spielt hier eine wesentliche Rolle.

Jede Teilnahme im Verkehrsraum, auch als Fußgänger:in, erfordert ständige Vorsicht und Aufmerksamkeit. 8-jährige Kinder beherrschen in den meisten Verkehrssituationen in den Grundzügen bereits korrektes Verhalten und sind sich ihrer Rolle als Verkehrsteilnehmer:in auch bewusst.[1] Werden sie aber durch für sie interessantere Dinge, abgelenkt, so gelingt es ihnen nicht mehr, die volle Aufmerksamkeit auf das verkehrssichere Verhalten zu richten.

Ablenkungen werden durch äußere Reize hervorgerufen. Lautes, Buntes oder Ungewöhnliches lenkt die Aufmerksamkeit der Kinder leicht vom Verkehrsgeschehen ab. Solche Ablenkungen können Schaufenster von z.B. Spielzeuggeschäften sein, eine Baustelle, die Verwendung von Smartphones oder anderen mitgenommenen Gegenständen wie kleinen Spielen, die die Gruppe der Kinder interessant findet. Die Aufmerksamkeit der Gruppe ist durch diese äußeren Impulse rasch gefährdet.

Aber auch das soziale Geschehen innerhalb der Gruppe finden Kinder oft viel interessanter als das Achten auf die Verkehrssicherheit. Sie können in Gespräche so vertieft sein, dass das Verkehrsgeschehen in den Hintergrund rückt.

Hinzu kommt, dass man sich in der Gruppe schnell auch sicherer und gemeinsam stark fühlt und dazu verleitet wird, nicht mehr so gut auf mögliche Gefahren zu achten. Kinder wollen vor allem in der Freundesgruppe mit den Anforderungen im Spiel oder Wettkampf mithalten und nehmen darum mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Regelmissachtung in Kauf. Hier sind besonders die sozialen und emotionalen Kompetenzen und die Fähigkeit zur Selbstregulation Ihres Kindes gefordert.

Unsere Tipps an Sie

Besprechen Sie mit Ihrem Kind, dass seine Multitasking-Fähigkeiten noch nicht so gut ausgeprägt sind und dass es wichtig ist,  sich auf den Straßenverkehr zu konzentrieren.

Smartphones oder Spiele sollen am Schulweg in der Schultasche bleiben und nicht noch zusätzlich zu mehr Ablenkung beitragen.

[1] Schlag B., Richter S., Kröling S., Gehlert T. (2021). Forschungsbericht Nr. 78: Ganzheitliche Verkehrserziehung für Kinder und Jugendliche Teil 1: Entwicklung verkehrsrelevanter Kompetenzen im Alter von 0 bis 14 Jahren. Band 2: In ausgewählten Verkehrssituationen. Dresden.
Downloadbar unter: https://www.udv.de/resource/blob/79916/cd1b4025fb348a8055f74ba8d843b0c0/78-ganzheitliche-verkehrserziehung-t1-b2-data.pdf